..war das Thema einer Diskussion der beiden Tutzinger Akademien über die Aussichten des Journalismus und der Massenmedien. Dazu nach Klick auf "weiterlesen" einige mehr oder weniger heftige Zitate:
„Konkurrenz um die Dümmsten“
„Die Einschaltquote macht die Anstalten zu reinen Wirtschaftsunternehmen ohne Verantwortung. Und dafür erheben sie noch eine Zwangsgebühr. … Von privaten Sendern erwarte ich sowieso nichts mehr.“
Jens Jessen, Feuilletonchef der Zeit, provoziert ARD-Programmdirektor Volker Herres
„Nicht alles muss allen gefallen. Und die Quote ist nicht alles. Aber ohne Quote ist alles nichts.“
Volker Herres, ARD-Programmdirektor und Chef des Trägervereins der Deutschen Journalistenschule, bleibt hanseatisch gelassen
„Das Publikum selbst ist mitverantwortlich,wenn die Qualität des Journalismus im Internet sinkt.“
Weitere Zitate aus Tutzing (APB):
„Es gibt keine Massenmedien mehr.“
Hans-Jürgen Jakobs, Chefredakteur sueddeutsche.de, sieht nur noch "Massenthemen"
„Mit Informationen verdient in Zukunft kein Mensch mehr Geld.“
Dirk Ippen, Tageszeitungsverleger, verabschiedet sich vom Bild des publizistischen Unternehmers
„Warum das Fernsehen damit kein Geld verdienen kann, leuchtet mir nicht ein.“
Mercedes Riederer, Chefredakteurin Hörfunk im Bayerischen Rundfunk, zuvor Leiterin der Deutschen Journalistenschule, glaubt das nicht – die Nachfrage sei da.
"Dieser Wahlkampf offenbarte die Krise des Journalismus."… So geht Glaubwürdigkeit verloren. So gewinnt man kein junges Publikum."
Siegfried Weischenberg, Journalistik-Professor in Hamburg und früherer Vorsitzender des Deutschen Journalisten-Verbandes, fand die Kollegen beim TV-Duell zur Bundestagswahl 2009 überfordert, zu wenig kompetent, ihre Themen nicht relevant. Fazit: Der Journalismus versage als "gesellschaftliches Frühwarnsystem".
"Tiefpunkt des deutschen Femsehjournalismus"
Urteil von Wolfgang Donsbach, Kommunikationswissenschaftler (TU Dresden) in der gleichen Sache
"Weimar 2.0"
Donsbachs Befürchtung, wenn das so weitergeht, denn der Professor sieht "ähnliche Muster einer schädlichen Kommunikationsökologie". Weichen gut ausgebildete Journalisten einem "kommunikativen Prekariat"? Donsbach findet:
"Sensationalismus, Negativismus, Boulevardisierung und Emotionalisierung nehmen zu."
"Wir brauchen wieder eine Instanz, die Nachrichten von Gerüchten unterscheidet."
Quelle: Akademie-Report 1/2010
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