…nennt Hans-Eberhard Hess, langjähriger Jury-Chef von Pressefoto Bayern, die Manie von Redakteuren, ihre Zeitungsartikel mit irgendwelchen Fotos zu dekorieren.
Ein schönes Beispiel dafür lieferte gestern die SZ unter der Headline „Bezahlen für Bayern“:
So hatte Berlins parteiloser Finanzsenator Ulrich Nußbaum darüber geklagt, dass „die Berliner über ihre Stromrechnungen 370 Millionen Euro zur Förderung erneuerbarer Energien“ bezahlen und somit „Solaranlagen in Bayern subventionieren“ müssten, „die Hauptstadt erhalte im Gegenzug nur 25 Millionen Euro aus der Energieförderung“. Nur geht das aber den Finanzsenator überhaupt nichts an. Selbst bei einer Abschaffung der EEG-Umlage hätte Meister Nußbaum keinen Cent mehr im Steuertopf. Ihm geht es darum, den von seinem Kollegen Markus Söder attackierten Länderfinanzausgleich zu verteidigen – notfalls mit Argumenten, die er an den Haaren herbeiziehen muss.
Doch was macht die SZ? Sich brav zum Sprachrohr des Desinformatikers. Die Redaktion merkt nichts, sie fährt fort: „Auch andere Bundesmittel kämen besonders den Südländern zugute, so der Senator.“ Hallo? Wo es gar nicht um Bundesmittel ging, kann es auch keine ANDEREN Bundesmittel geben. Und darum war der Solarbauernhof wohl so ziemlich das dümmste Schmuckbildmotiv, mit dem man diesen Text garnieren konnte.
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