Wenn Autoredakteure über Mobilfunk schreiben

„Als Downloadgeschwindigkeit verspricht man (Porsche, Anm. ujf) bis zu 7,2 Mb pro Sekunde. … Noch arbeitet die Datenübertragung in der Regel mit 3G, teilweise auch schon mit UMTS. Um den Faktor zehn dürfte sich die Übertragungsgeschwindigkeit beschleunigen, wenn in wenigen Jahren die bestehenden Systeme durch LTE (Long Term Evolution) abgelöst werden.“

SZ (Print), 16.8.2011, Mobiles Leben

Ob’s der Autor selbst war oder ob der Redakteur den Text verschlimmbessert hat, wer weiß? Nur mal zur Klarstellung fürs nächste Mal:

UMTS war die so genannte 3. Mobilfunkgeneration, also 3G. Die vorher genannten 7,2 Megabit pro Sekunde sind eine Erweiterung von UMTS/3G namens HSDPA (High Speed Downlink Packet Access) alias 3.5G (dreieinhalbte Generation).

LTE ist de facto die 4. Generation (wird von manchen verwegenen Arithmetikern aber auch als dreikommaneunte bezeichnet), löst aber – wie schon der Name sagt – nicht in wenigen Jahren die 3. Generation ab, denn das wäre eine Short Term Revolution und hieße folglich STR. 3G, 3.5G und 3.9/4G werden auf Jahre hinaus koexistieren, so wie bisher schon 2G (GSM) und 2.5G (EDGE).

Was heißt das für die Autoindustrie, um die es im Mobilen Leben geht? Dass sie in neue Autos sukzessive immer schnellere Geräte einbaut, die aber auch die Signale der alten Generationen verarbeiten können – weil die Funknetze nun mal Flickenteppiche sind und bleiben.

 

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