Manche Mitbürger fragen sich, warum sie zur Wahl gehen sollten, wenn sie niemanden wählen wollen.
Es stimmt natürlich, dass letztlich nur die gültigen Stimmen entscheiden. Aber die ungültigen sind ein Signal: „Ich gehe zur Wahl!“ Wenn genug Wähler auf diese Weise klarmachen, dass ihnen die Wahl nicht egal ist, können die Parteien das schlecht ignorieren. Es zeigt Politikerverdrossenheit.
Eine geringe Wahlbeteiligung dagegen könnte als Desinteresse der Bürger gesehen werden: Macht ihr mal, ist mir egal. Das wäre Politikverdrossenheit.
Wer sich nicht guten Gewissens für einen Kandidaten entscheiden kann, trägt zu einer guten Wahlbeteiligung bei, wenn er sich auf diese sichtbare Weise seiner Stimme enthält.
Es müssen nur genug Leute mitmachen. Wenn nachher nur 20 ungültige Stimmen in der Liste stehen, ist es witzlos. Sollte die Zahl der „Nichtstimmen“ aber ähnlich hoch sein wie die Stimmenzahl eines der Bewerber, kann der/die letztlich Gewählte nach dem höchstwahrscheinlich nötigen zweiten Wahlgang nicht so tun, als hätte der/die Beste einen verdienten Sieg errungen.
Bei der Stichwahl muss man sich natürlich dann entscheiden. In Familien, die sich politisch einig sind, kann man ja auch splitten: Einer streicht durch, der andere entscheidet sich für den/die erträglichste Kandidaten/Kandidatin. 🙂
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