Werden Studentenjobs auch heute noch in Papierform ans Schwarze Brett gepinnt? Scheint so. Und der Stundenlohn ist kaufkraftbereinigt auch bestenfalls frühe Achtziger: 8 Euro.
Moment mal: Stundenlohn? Stimmt gar nicht. Es ist ja ein Stücklohn für Leute, die es schaffen, Stunde für Stunde 300 Wörter rauszuwürgen. Mit Cut&Paste geht deutlich mehr, ohne Cut&Paste ist das unmöglich, jedenfalls wenn man selbst recherchieren und diesen Ausstoß kontinuierlich erbringen muss, um auf das avisierte studentische Zubrot von 400 Euro zu kommen.
Natürlich geht es nicht um Journalismus, nur um Content-Massenproduktion im Akkord. Leider verstopft der Infomüll, der bei so prekären Produktionsbedingungen zwangsläufig entsteht, die Suchmaschinen, und er verführt die Dumpfnasen, die auf solche Jobangebote hereinfallen, dazu, sich das Zeug im Web zusammenzuklauen, vielleicht bei Bloggern, womöglich auch bei Profi-Journalistinnen.
Das Gute ist: Man braucht den Jungunternehmer, der sich mit so einer antisozialen Geschäftsidee unter dem poststalinistischen Namen „Kombinat für digitale Medien UG“ selbständig gemacht hat…
…nicht mehr auf eine rote Liste zu setzen. Das haben andere schon getan – bei WOT, dem eigentlich zweifelhaften, da leicht zu missbrauchenden Reputationswarner.
Hier eine kleine Übersicht, wie er sich selbst sieht:
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Papier und Pinwand klingt ja in dem Kontext etwas retro, vielleicht dient das der sozialistischen Note. Es gibt mittlerweile auch ganz Schlaue, die Jobangebote vor allem deshalb an studentische Gruppen schicken, um zu SEO-Zwecken einen Backlink von einer Uni-Domain zu kriegen.
Verstehe. Wäre nicht vollständig unplausibel.