Ich kenne Tobias Schwarz nicht persönlich, stelle ihn mir aber aus mehreren gegebenen Anlässen als äußerst unangenehmen Zeitgenossen vor, der mir mal im Mondschein begegnen kann.
An dieser Einschätzung ist der Herr von der Spree, der sich als bekennender Nicht-Pirat seltsamerweise „Isarmatrose“ nennt – vielleicht weil er in München studiert, kurz bei einer sehr katholischen CSU-Politikerin gejobbt und ein Praktikum in Horst Seehofers Hauptstadt-Dependance absolviert hat – natürlich selbst schuld. Zur Ehrenrettung der CSU sei vorsorglich gesagt, dass es nicht mehr ihr Problem ist, wenn Schwarz sich daneben benimmt, haut er doch mittlerweile als Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft Netzpolitik der Grünen Berlin um sich (es gibt neben ihm auch noch eine Sprecherin).
Zu seiner Auffassung von politischer Kultur und Netiquette zählt es zum Beispiel, einen ihm wohl noch nicht näher bekannten Urheberrechtsaktivisten als „Idiot“ zu titulieren:
Dieser Tobias Schwarz ist also eher eine lokale Größe, deren öffentliche Einlassungen im Grunde nicht einmal ein Fremdschämen wert wären, würde er sich nicht seit Monaten quer durchs Netz aufführen wie jemand, der richtig wichtig ist. Kurzum: Sein Ego scheint sich alle Mühe zu geben, seine Kompetenz hinsichtlich seines derzeitigen Lieblingsthemas „Urheberrecht“ in den Schatten zu stellen – eine Bemühung, die nach meiner unmaßgeblichen Einschätzung durchaus von Erfolg gekrönt ist.
Das zeigt sich beispielsweise an der Art, wie der Nachwuchsgrüne vor ein paar Wochen die erfahrene Grünen-Kulturpolitikerin Helga Trüpel (die seine Mutter sein könnte) abmeierte, als diese für die Frankfurter Rundschau einen recht urheberfreundlichen Gastbeitrag verfasst hatte. Er ließ – bevor er sich als Isarmatrose outete, zunächst noch hasenfüßig unter der Tarnung „Tobias S.“ – ihre Meinung nicht gelten und sprach ihr satisfaktionsfähiges Niveau ab, weil Trüpel nicht der modischen Ideologie von Leuten wie Peter Sunde oder Rickard Falkvinge folgt, wonach geistiges Eigentum nicht existiert.
Man kann es wohl auf folgenden Nenner bringen: Da hat ein Mensch, der so gerne ein politisch korrekter Grüner sein will, ein Problem damit, dass es unterschiedliche Meinungen gibt – weil er seine Meinung für die Wahrheit hält und die Meinungen älterer Grüner für falsch, weil sie halt alte Grüne sind, die seine neue Welt nicht verstehen.
Wer es sich antut, Schwarz‘ Texte Elaborate zu lesen, erkennt die tiefsitzende Naivität, die all jenen zu eigen ist, die missionarisch die Lehren ihrer Googloos Gurus predigen.
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Sehr geehrter Herr Froitzheim,
vielen Dank für die Aufmerksamkeit. Ich bin begeistert. Natürlich nicht über Ihre Falschdarstellungen, aber Sie beschäftigen sich mit mir und geben mir eine Plattform. Dafür Danke. Ich habe es schon auf Google+ geschrieben, aber die Leser_innen Ihre Blogs sollen auch meine Korrekturen an Ihrem Text lesen können, besonders da Sie diese wahrscheinlich nicht selber vornehmen werden.
Mein Kommentar zum Gastbeitrag von Helga Trüpel habe ich mit meinem vollen Namen unterzeichnet, nicht mit „Tobias S.“. Das mein Nachname nicht ausgeschrieben wird, liegt an den Einstellung der Frankfurter Rundschau. Auf Google+ habe ich kurz geschrieben, dass es sich um die FAZ handelt, aber das war nur eine Verwechslung, der Sie viel zu sehr Beachtung schenken.
Überhaupt scheinen Sie sich nur mit Wortspielen zu meinem Pseudonym, das ich Ihren Namen zuerst falsch geschrieben habe und dem Wort „Idiot“ zu beschäftigen als mit den politischen Forderungen meiner Partei, die ich im Gegensatz zu Helga Trüpel auch öffentlich vertrete und Gastbeiträge nicht dafür nutze, den Eindruck zu erwecken, dass meine persönliche Meinung die der ganzen Partei ist. In dem ich mich an die Beschlusslage halte, die auf einem Parteitag von über 90 Prozent der Delegierten angenommen wurde, bin ich wohl durchaus in der Lage, ein grünes Parteimitglied zu sein. Ihre Meinung ist dafür nicht relevant.
Mein politische Heimat spielt aber eigentlich keine Rolle, denn Sie regen sich darüber auf, dass ich eine dritte Person in einem Kommentar als „Idiot“ bezeichnet habe, die das für ihr Kommentar vorher auch verdient hat. Inzwischen haben wir uns aber sogar für ein persönliches Gespräch verabredet, denn nur Sie nehmen meine Wortwahl (und wohl sich selber) zu wichtig. Diese Wortwahl, die rein gar nichts mit Ihnen zu tun hatte, ist also Auslöser für diesen Beitrag hier gewesen. Gestern gab es sicherlich aus Ihrer Sicht kein wichtigeres Thema, als meine Wortwahl in einem Kommentar auf Google+.
Haters gonna hate, dass ist mensch in diesem Internet gewöhnt. Ich finde es allerdings eher peinlich, besonders da wir beide journalistisch tätig, Mitglied in der VG Wort und am Thema Urheberrechtsreform interessiert sind. Es hätte so viel bessere Anlässe gegeben, sich mit mir oder grünen Positionen in der Medien- und Netzpolitik auseinander zu setzen. Die VG Wort oder Ihre Entgleisungen nehme ich aber nicht zum Anlass über Journalist_innen oder Verwertungsgesellschaft schlecht zu denken oder zu schreiben. Ich weiß es einfach besser als sie, dass Ihre Meinung ganz alleine Ihre Meinung ist.
Bis denn, dann… Tobias Schwarz
P.S. Eine Frage noch: Wieso ist der Text mit den Tags „D64“ und „Leonid Dobusch“ verschlagwortet wurden? Das macht irgendwie keinen Sinn, zumindest aus meiner Sicht.
Werter Isarmatrose,
War vielleicht ein Fehler…
…den Spruch „Don’t feed the trolls“ zu vergessen. Klar, ich weiß, dass alles, was Sie anders sehen (wollen), für Sie eine „falsche“ Darstellung ist.
RTFM: „Mit dem Benutzernamen melden Sie sich an. Außerdem werden Ihre Beiträge mit diesem Namen gekennzeichnet. Sie können auch einen Phantasienamen verwenden. Umlaute und Leerzeichen sind nicht möglich.“
Ja, es ist blöd, „TobiasSchwarz“ schreiben zu müssen. Aber es geht. Was nicht geht, ist die FAZ und die FR zu verwechseln. Jedenfalls nicht mit offenen Augen.
Sie schreiben so manches falsch, aber wer als Urheber und angebliches „Mitglied“ der VG Wort, das sich onlinejournalistisch betätigt, Namen falsch schreibt, sollte das peinlich finden. Es zeigt nämlich, dass Sie die Reihenfolge „Gehirn einschalten, losschreiben“ nicht konsequent einhalten.
Was Frau Trüpel angeht: Öffentlicher als in einem Zeitungsartikel kann sie ihre Meinung kaum darlegen. Sie hat auch nicht behauptet, dass alle in der Partei ihrer Meinung seien. Sie, Herr Schwarz, haben sich indessen über Frau Trüpel mokiert, die halt (mit mir) der Ansicht ist, dass das Konzept des Geistigen Eigentums seine guten Seiten hat. Es war deutlich zu erkennen, dass Sie Frau Trüpel jene Kompetenz absprechen, von der Sie glauben, Sie hätten sie.
Oh doch. Als Sprecher einer Landesarbeitsgemeinschaft einer politischen Partei, der auf dieses Amt auch offenkundig stolz ist, können Sie nicht so tun, als sei das irrelevant, wenn Sie zu dieser Thematik etwas schreiben.
Würde Herr Roedl Sie anzeigen, statt Ihnen die Chance zu geben, sich bei einem Bier dafür zu entschuldigen, hätten Sie mit dieser Ausrede schlechte Karten. Sehr, sehr schlechte Karten. Man nennt das auch Selbstjustiz: Ein Schwarz sieht rot.
Es war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Sie belehren ja schon länger die Netzwelt mit ihren unreflektierten Überlegungen und steilen Thesen. Wären Sie nicht Grünen-Funktionär, hätte es mich dennoch nicht interessiert.
Jetzt überschätzen Sie sich.
Das ist also Ihre Rechtfertigung, Ihren Hass in Form von Verbalinjurien wie „Idiot“ rauszubrüllen. Ja, gewohnt mag „mensch“ (um Ihr Genderwelsch zu verwenden) daran sein, daran gewöhnen werde ich mich nie. Auf dem Weg von Flames zu Shitstorms sind Grenzen überschritten worden. Warum reichen spitze, sarkastische, ironische Bemerkungen nicht mehr? Warum muss man zu einer Verbalaggressivität zurück, die seit Joschka vs. Stücklen überwunden schien?
Schön, dass Ihnen mal etwas peinlich ist. Warum haben Sie eigentlich auf Google+ meine Frage nicht beantwortet, in welcher Berufsgruppe der VG Wort Sie seit wann Mitglied sind. Sie müssten eigentlich in meiner Gruppe (2) sein. Sie sind auch nicht so alt, dass ich mir vorstellen kann, dass Sie Ihren Mitgliedsantrag vor meiner Zeit, also vor 2003, gestellt hätten. Dann müssten Sie schon seit 2000 Ausschüttungen bekommen haben. Wie alt waren Sie da? Aus der Zeit seit 2003 finde ich in meinen Unterlagen keinen passenden Antrag. Also sind Sie Wahrnehmungsberechtigter, nicht Mitglied. Das spricht nicht gegen Sie, es zeigt nur, dass Sie nicht damit befasst haben, wie die VG Wort funktioniert. Ich werte das nicht als Interesse.
Schön ist andererseits, dass Sie mir zugestehen, ich sei an einer Reform des Urheberrechts interessiert. Auf Twitter verwenden Sie nämlich ein Hashtag, das mich in die Ecke derer stellt, die nichts verändern wollen. Das ist eine gegendarstellungsfähige falsche Tatsachenbehauptung, die an üble Nachrede grenzt.
Wenn ich so wenig Rückhalt hätte, wie Sie das gerne hätten, dann hätte ich dieses Ehrenamt längst an den Nagel gehängt.
Stimmt, ich hatte ursprünglich noch auf eine bei Ihnen verlinkte Seite eingehen wollen, hatte dann aber keine Zeit mehr und vergaß, Dobusch und D64 wieder zu enttaggen. Ich nehm’s raus.
Sollte der Isar-Freibeuter sich mit seiner Auffassung durchsetzen, dass geistiges Eigentum nicht existiert, wird er irgendwann feststellen, dass er damit sogar recht haben wird. Verdient kein Künstler mehr an seiner Musik, wird er auch nicht die Zeit und die Mittel haben, entsprechende geistige Ergüsse zu schaffen. Also existiert dann auch nichts, was man als geistiges Eigentum einstufen könnte.. Das Gleiche gilt für geistiges Eigentum eines Autors. Kann er mit seinem Buch kein Geld verdienen, wird er nicht die Zeit haben, es zu schreiben. Also wird wird dann das entsprechende geistige Eigentum nicht existieren.
Es wäre ja durchaus ein Vorteil, wenn „Stirb langsam, Ausführung 5“ uns erspart bleiben würde, aber immer nur „Casablanca“ , „Ben Hur“, „Spiel mir das Lied von Tod“ und andere alte Schinken, wären doch irgendwann langweilig. Und die Videoclips auf YouTube, als Ersatz? Ob das so das Wahre ist?