Turbo fürs Handy

Mit WAP ins Web – ein Elend. Nun schwört die Branche auf die Tempotechnik UMTS und investiert Milliarden. Doch UMTS wird teuer – und womöglich ein Flop.

 

Schluss mit der Langsamkeit – jetzt beginnen die goldenen Zeiten für Handyfans, versprechen die Mobilfunkbetreiber. Mit der neuen Übertragungstechnik Universal Mobile Telecommunications System (UMTS) soll das Internet mobil werden. Mit Datenraten von bis zu zwei Megabit pro Sekunde, die UMTS schafft, können Nutzer beispielsweise einen Pop-Song in einer Minute in ihr Handy laden und in CD-Qualität anhören. Zum Vergleich: Das heute benutzte Wireless Application Protocol (WAP) schafft 9,6 Kilobit, ausreichend zum Abrufen von Börsenkursen, aber unbrauchbar für Web-Seiten, Videos oder Musikdateien.

Tatsächlich sind die Designstudien und Prototypen der UMTS-Geräte, die Hersteller von Siemens über Ericsson bis Nokia vorgestellt haben, faszinierend und meilenweit entfernt vom ärmlichen Minimalismus der WAP-Modelle. So soll es superflache Color-Bildtelefone im Handyformat mit einer winzigen Kamera zum Herausklappen geben. Oder einen digitalen Diskus, mit dem sich Touristen unterwegs via Internet allerorten im jeweiligen Stadtplan orientieren können. Oder den eleganten Mini-Organizer Dame von Welt, der komplette Web-Seiten in Farbe wiedergibt. „Turbo fürs Handy“ weiterlesen

Porträt: Japans Antwort auf Bill Gates

Masayoshi Son ist der Popstar der japanischen Gesellschaft. Der Chef des Internet-Konzerns Softbank herrscht über fast 300 Unternehmen – und ein milliardenschweres Privatvermögen.

 

Die Elite Japans ist nicht mehr das, was sie einmal war. Da lässt sich Nobuyuki Idei, Präsident der Weltmacht Sony, herab, mit einem Emporkömmling Golf zu spielen. Schlimmer: Er rühmt den neureichen Außenseiter sogar als vorbildlichen Unternehmer. Mit seinem Lob steht Idei nicht allein: Die „Business Week“ hebt den Aufsteiger in den Kreis der 25 Topmanager des Jahres. Beim Weltwirtschaftsgipfel in Davos hängen hochkarätige Wirtschaftsbosse aus aller Welt an seinen Lippen. Und in Tokio strömen tausende junger Menschen herbei, um von ihrem neuen Idol zu erfahren, wie man Internet-Firmen erfolgreich macht.

Der Gefeierte heißt Masayoshi Son, ist 42 Jahre alt und leitet den globalen Tokioter Internet-Konzern Softbank. „Porträt: Japans Antwort auf Bill Gates“ weiterlesen

ONLINE-EINKAUF: Umständlich.de

Je mehr Kunden, desto mehr Rabatt – das verspricht Power-Shopping. Doch Skepsis ist angebracht. Bizz hat mitgemacht und fünf Produkte im Web geordert.

 

Wer Internet-Shopping für eine praktische Variante des Versandhandels hält, kennt Yeebab noch nicht. Bevor ein Websurfer die Sonderangebote dieser Online-Gemischtwarenhandlung ordern darf, muss er sich einer zwei stufigen Anmeldeprozedur unterziehen. Nach dem ersten Schritt ist er ein Rookie (englisch: Rekrut), der sich Ware reservieren lassen kann. Zum einkaufsberechtigten Yeeb (thailändisch: Wesen) wird er erst im zweiten Schritt, wenn sein Passwort Tage später per Post ins Haus kommt. Mit etwas Glück ist der gewünschte Artikel dann noch nicht ausverkauft.

Umstand per Mausklick. Yeebab ist einer von derzeit fünf Versuchen, deutsche Pfennigfuchser für das aus Schweden und den USA importierte Konzept der Shopping-Gemeinschaft zu begeistern. Die Idee: Verbraucher mit gleichen Produktwünschen verbünden sich via Internet gegen Händler und Hersteller, um ansehnliche Mengenrabatte herauszuschlagen. Je größer die Nachfrage, desto höher die Prozente. „ONLINE-EINKAUF: Umständlich.de“ weiterlesen