Mit WAP ins Web – ein Elend. Nun schwört die Branche auf die Tempotechnik UMTS und investiert Milliarden. Doch UMTS wird teuer – und womöglich ein Flop.
Schluss mit der Langsamkeit – jetzt beginnen die goldenen Zeiten für Handyfans, versprechen die Mobilfunkbetreiber. Mit der neuen Übertragungstechnik Universal Mobile Telecommunications System (UMTS) soll das Internet mobil werden. Mit Datenraten von bis zu zwei Megabit pro Sekunde, die UMTS schafft, können Nutzer beispielsweise einen Pop-Song in einer Minute in ihr Handy laden und in CD-Qualität anhören. Zum Vergleich: Das heute benutzte Wireless Application Protocol (WAP) schafft 9,6 Kilobit, ausreichend zum Abrufen von Börsenkursen, aber unbrauchbar für Web-Seiten, Videos oder Musikdateien.
Tatsächlich sind die Designstudien und Prototypen der UMTS-Geräte, die Hersteller von Siemens über Ericsson bis Nokia vorgestellt haben, faszinierend und meilenweit entfernt vom ärmlichen Minimalismus der WAP-Modelle. So soll es superflache Color-Bildtelefone im Handyformat mit einer winzigen Kamera zum Herausklappen geben. Oder einen digitalen Diskus, mit dem sich Touristen unterwegs via Internet allerorten im jeweiligen Stadtplan orientieren können. Oder den eleganten Mini-Organizer Dame von Welt, der komplette Web-Seiten in Farbe wiedergibt. „Turbo fürs Handy“ weiterlesen