Haarspaltende Pirokraten hassen „kostenlos“

Sebastian Heiser, Kollege bei der taz, hat sich unbeliebt gemacht, indem er das offizielle Wording der Piratenpartei vom „fahrscheinlosen Nahverkehr“ missachtet und statt dessen im Klartext „kostenlos“ geschrieben hat. Auf die Proteste reagierte er – wie der Freischreiber-Newsletter meldet – mit der Gegenüberstellung eines von ihm verfassten „falschen“ (also normalen) Textes mit einem „richtigen“, der von vorne bis hinten aus formal korrekten Juristizismen und offiziellen Lesarten zusammengesetzt ist.

Der Schuss ging allerdings nach hinten los. Die Kommentarspalte ist voll von Leserpostings, in denen das bürokratendeutsche Geschwalle als besser bezeichnet wird. (Das kann zweierlei heißen: Freunde des Amtsdeutschen sind in der Mehrheit – oder sie sind nur fleißigere Leserbriefschreiber.) Auffällig oft verteidigen die bürokratischen Besserwisser das Piratendeutsch. „Haarspaltende Pirokraten hassen „kostenlos““ weiterlesen

Eine Rüge für den Presserat

Paul-Josef Raue, einst Mitglied der Gründungsredaktion des brand eins-Vorläufers Econy, befasst sich in seinem Blog mit der Auseinandersetzung zwischen brand eins und dem Presserat. Er fordert eine Reform des Selbstkontrollorgans.

Ich sehe das ähnlich. Da ich gute Kontakte in beiden Richtungen unterhalte (ich schreibe nicht nur für brand eins, sondern habe auf -zig DJV-Verbandstagen Kolleginnen und Kollegen mit in den Presserat gewählt), war ich schon etwas fassungslos, als ich von dieser ziemlich abwegigen Rüge erfuhr.

Hier mein Kommentar in Paul-Josef Raues Blog:  „Eine Rüge für den Presserat“ weiterlesen

Wer kennt, nein, beeinflusst wen?

Annik Rubens hat sich ihre Gedanken über Klout gemacht. Daraufhin habe ich mal nachgesehen, was Klout so alles behauptet, wer wen beeinflusst. Hochinteressant ist, dass Klout zu einem gewissen Herrn Beckedahl gar keinen Treffer bringt. Aber auch sonst sind die Ergebnisse, nun ja, ernüchternd. Wenn ein Personalchef sich wirklich an Klout-Scores orientiert, sollte er sich selbst die Papiere geben.

Oder glaubt zum Beispiel irgendein Lobbyist, dass man über eine nette Ex-Piratenbraut, einen Kalauerkönig und einen Karikaturisten an den Bundesumweltminister herankommt?

Marina, Marina, Marina, Du bist die Größte für mich. Dein Peter.

Rätsel um Akku-Kraftwerk gelöst?

Unter dem Titel „Kurzschluss“ hatte ich in der brandeins 5/2012 über das Berliner Startup DBM Energy geschrieben, das mit Lithium-Akkus für Elektroautos Schlagzeilen gemacht hatte, aber nach eigener Darstellung auch ins Geschäft mit Pufferspeichern für Wind- oder Solarparks einsteigen wollte.

Ein Projekt sollte im Treuenbrietzener Ortsteil Feldheim laufen, der sich als Bioenergiedorf feiert. Von Betreiberseite erhielt ich unter Berufung auf ein Non-Disclosure Agreement (Stillschweigevereinbarung) keine Auskünfte. Man wollte wohl keine Konventionalstrafe riskieren (siehe unten).

Jetzt stellt sich heraus, dass der Bürgermeister Michael Knape auf dem 17. Thüringer Bioenergietag 2011 von einer „NAS-Batterie“ gesprochen hat. Dabei dürfte es sich also um NaS-Akkus handeln, die mit Natrium und Schwefel – also nicht mit Lithium – funktionieren. Nun wundert mich die Verschwiegenheit gar nicht mehr. (Allerdings hätten die mir schon einen Tipp geben können, dass es da in Thüringen einen interessanten Vortrag gab, von dem auch eine Powerpoint…)

Vielleicht mag ja jemand von der Lokalpresse im Kreis Teltow-Mittelmark der Sache nachgehen?

 

Aus den AGB der DBM Energy, Stand: November 2009.

Nochmal pressw0rds

Gerade kam eine Mail rein: Auf pressw0rds stehe eine „neue“ Information über die Kolibri Power Systems AG:

Ein pressw0rds Leser lieferte folgenden Hinweis, dass Mirko Hannemann nicht mehr im Vorstand der Kolibri Power Systems AG ist.

Tja, wer dieser Leser war, dürfen sich die anderen Leser selbst zusammenreimen, falls ihnen mein Kürzel nicht geläufig ist. Die folgenden Informationen stammen übrigens nicht von mir – und sie stimmen auch nur teilweise. Frank Mattke ist beispielsweise bereits am 12.1.2011 (!) als Gesellschafter aus der DBM Enterprises ausgeschieden, die daraufhin zur Holding für die DBM Energy wurde.

Interessant ist aber der Hinweis auf die Vermögensbeteiligungsgesellschaft spv Energy. Von der hatte ich noch nichts gehört, obwohl sie schon fast ein Jahr alt ist. Der Hinweis muss von einem anderen Leser stammen.