Endlich ein gescheiter Akkulader

Hinterher ist man immer schlauer – nämlich wenn man einiges an Lehrgeld zum Fenster rausgeschmissen hat. Was habe ich schon an Akkus gekauft, die bei weitem nicht so lange hielten, wie sie sollten? Und was für Mistdinger an Ladegeräten vom Discounter oder aus der Metro habe ich über die Jahre verschlissen und verschrottet? Ich habe aufgehört, zu zählen und nachzurechnen. Es war ein Dauerkampf gegen eingebaute Obsoleszenz.

Durch Zufall stieß ich vor ein paar Monaten auf Fritz Mössinger, einen netten Techniker im Ruhestand, der ganz hier in der Nähe lebt, in Landsberg. Im Gegensatz zu mir weiß er ganz genau, was elektrisch in Akkus abgeht, was sie aushalten und was ihnen nicht gut tut, sprich: was ihre Lebensdauer verkürzt.

Dieses Know-how hat er gemeinsam mit dem Software-Tüftler Markus Pollak genutzt, um ein Profi-Ladegerät des österreichischen Herstellers MEC hardware- und softwaretechnisch so zu tunen, dass man am Computer den Zustand und das Ladeverhalten jedes einzelnen Akkus auslesen kann. „Endlich ein gescheiter Akkulader“ weiterlesen

Saftlos in den Stillstand

Vorsicht bei mobiler Elektrizität! Wer sich auf Ladestandsanzeigen verlässt, ist verlassen.

Neulich vor dem Badezimmerspiegel habe ich endlich kapiert, was „Memory-Effekt“ heißt. Bisher dachte ich, der Terminus technicus beziehe sich auf das Gedächtnis des berüchtigten NiCd-Akkus. Dieser Elefant unter den wiederaufladbaren Batterien merkt sich bekanntlich, wie weit ich ihn zuletzt ge- und entladen habe, und sagt fortan schon an diesem Punkt: „Ich mag nicht mehr.“ Nein, es geht um mein Gedächtnis. So hatte ich mich bemüht, den Akku meines Bartstutzers strikt nach Anleitung zu pflegen: möglichst weit entladen, erst dann wieder ans Netz. Nach sieben bis acht Stutzungen sollte man genau hinhorchen, ob der Sound noch kräftig genug klingt.

Leider hatte ich vergessen mitzuzählen – und plötzlich, ssssrrrrrr-rrr-rr-r-p!, stand ich da mit meinem Likurela-Bart: links kurz, rechts lang. Die nächsten 14 Stunden konnte ich nicht unter Menschen gehen. „Saftlos in den Stillstand“ weiterlesen