Presserabatte hatten schon immer ein leichtes Gschmäckle. Dass jemand etwas billiger bekommen soll, weil er Journalist ist, klingt nach Korrumpierungsabsicht. Es gab und gibt reichlich Fälle, in denen solche Versuche offensichtlich sind. Ganz klar ist der Fall zum Beispiel, wenn ein Autohersteller Redakteuren von auflagenstarken Zeitungen/Zeitschriften oder von relevanten Autoheften Rabatte oberhalb dessen gewährt, was man als halbwegs cleverer Kunde auch so herausschlagen könnte.
Bekommen Journalisten, die gar nicht über Autos schreiben, einen identischen Rabatt, handelt es sich vermutlich eher um eine Verkaufsförderungsmaßnahme. Dann darf man annehmen, dass es ähnliche Rabatte auch für ein paar andere Berufsgruppen gibt, zum Beispiel Beamte oder Bundespräsidenten. Solche Nachlässe wie Erich Sixt, die Polizei oder die Bundesregierung dürfte aber kaum ein Medienmensch ergattert haben, der nicht unter Werbevertrag steht.
Damit zum angeblichen „Presse“-rabatt für die Bahncard, den die Bahn jetzt auslaufen lässt. Er geht zurück auf Werner Klingberg, PR-Adlatus von Hartmut Mehdorn „Bahn erschwert Pseudo-Journalistenverbänden das Geschäft“ weiterlesen