Wie Bill Gates sich verspekulierte

Dieser Text über die absehbare kaufmännische und technische Kurzsicht euphorischer Manager aus der Telekommunikationsindustrie erschien 1997 in der August-Ausgabe des Magazins connect!

 

Kommunikationskrieg im Weltall

Handy und Internet heizen das Satelliten-Fieber bei Microsoft & Co. an. Für 50 Milliarden Dollar wollen acht Konsortien über 500 Satelliten in den Orbit schießen. Um die besten Plätze im Weltall und bei den Finanziers ist ein regelrechter Guerillakrieg entbrannt.

 

Iridium braucht Geld. Enorm viel Geld: Fünf Milliarden Dollar (8,5 Milliarden Mark) wird der Aufbau des ersten weltumspannenden Handy-Netzes verschlingen. Allein die 66 Fernmeldesatelliten, die das Unternehmen aus Arizona dazu bis Ende 1998 in den Orbit schießen will, kosten schon mehr als 1,3 Milliarden Dollar. Dazu kommen die Raketen, die Bodenstationen, die Werbung. „Wie Bill Gates sich verspekulierte“ weiterlesen

Diplomatisches GERANGEL

DiplomatischesGerangelIm Markt für Telekommunikation klären sich die Fronten. Nur zwei ernsthafte RIVALEN können der Telekom das Wasser reichen: die deutschen Partner von AT&T und British Telecom. Das Salz in der Suppe sind kleine Spezialisten.

Als die Deutsche Bank 1994 das Management ihres bundesweiten Kommunikationsnetzes einer Deutschen Gesellschaft für Netzwerkdienste (DGN) anvertraute, ahnte niemand, daß sich aus dieser Keimzelle der potenteste Herausforderer der Deutschen Telekom entwickeln würde. Dies wurde erst vor wenigen Wochen schlagartig klar: Da erkor der Aufsichtsrat der Bahn AG die Communications Network International GmbH (CNI), wie die DGN nun heißt, zum Partner der DB Kom. Wertvolle Mitgift der Bahntochter: Wegerechte in allen Orten mit Gleisanschluß und ein riesiges Leitungsnetz.

Was in der Zwischenzeit geschah, hat nur wenig mit den Marktkräften, dafür mehr mit wirtschaftlicher und politischer Diplomatie zu tun: Während die Vorstände der Interessenten – also der Industrie- und Energie-Konglomerate Mannesmann, Thyssen, Veba, RWE und Viag – in öffentlichen Verlautbarungen so taten, als sei außer ihrem jeweiligen Haus kaum jemand in der Lage, die Nummer zwei hinter der Telekom zu werden, sprach hinter den Kulissen dennoch jeder mit jedem. Denn der Aufbau einer kompletten Telekommunikationsinfrastruktur parallel
zur Telekom verschlingt so viel Geld, daß er sich nur rechnet, wenn nicht zuviele Wettbewerber gegeneinander antreten.Jedermitjedem

Spekulationsobjekt:

Wie sehen die kommenden Allianzen aus?

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