Der Hälfte ist es egal, wer Bürgermeister ist

Peinlich, peinlich: Bei der Stichwahl zum Amt des Bürgermeisters in Kaufering gaben nur 52,7 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab. Damit genügten 2205 von 8128 möglichen Stimmen der parteilosen* Kandidatin Bärbel Wagener-Bühler, um in die Fußstapfen ihres Vaters Klaus zu treten, der bis zur vorletzten Amtsperiode den Posten innehatte. Das sind gerade einmal 27 Prozent. Ihr Gegenkandidat Thomas Salzberger von der SPD kam auf 25 Prozent. 48 Prozent der Bürger war es schnurzpiepegal, wer die Gemeinde in den nächsten sechs Jahren führt. Lediglich 27 Wähler äußerten ihr politisches Interesse bei gleichzeitigem Missfallen mit der verbliebenen Auswahl per Abgabe ungültiger Stimmzettel.

Da fällt mir echt nichts mehr ein.

* Kandidatin der Wählervereinigung „Kauferinger Mitte“.

Multikulti im Münchner Stadtrat

Wie wär’s denn mal mit einer Fünf-Prozent-Hürde?

In München sind gewählt:

28 Schwarze

25 Rote

12 Grüne

2 Blaugelbe

2 Purpurrote

2 Dunkelgrüne

2 Anthrazitgraue

2 Hellbraune „Multikulti im Münchner Stadtrat“ weiterlesen

Der gemeine Wähler ist ein Sado-Masochist

Die Wahl ist gelaufen, und das Ergebnis ist nah dran am Worst Case Scenario, das sich kundige Pessimisten vorgestellt haben. Die Kauferinger haben sich mehrheitlich gegen frischen Wind und gegen ein konstruktives Miteinander entschieden – also für einen Gemeinderat, in dem die Fetzen fliegen werden. Wie zu erwarten war, hat die Kauferinger Mitte (KM) der UBV kräftig Stimmen abgejagt. Beide Gruppierungen sind mit je vier Mandaten gleich stark, wenn auch jeweils schwächer als CSU (sechs) und Grüne (fünf). Die SPD hat drei Leute durchgebracht, die Freien Wähler zwei.

Erststimme

 

Obwohl die Kauferinger Mitte durchaus Persönlichkeiten auf der Liste stehen hatte, mit denen man gut in der Sache diskutieren kann, haben die Gewohnheitstiere unter den Wählern (darunter insbesondere unsere Senioren*) für Polarisierung gesorgt. So sind die beiden alten Herren Bühler und Sepp gewählt, wenn auch mit vergleichsweise bescheidenen 1662 und 1373 Stimmen. „Der gemeine Wähler ist ein Sado-Masochist“ weiterlesen

Gegendarstellung per Hauswurfsendung

Meine junge Kollegin Janina Reich, die für den Kreisboten über Kauferinger Lokalpolitik berichtet, hat mit ihrem Bericht von voriger Woche (siehe Bild) die Kauferinger Mitte wohl noch mehr in Unruhe versetzt als der Meinungsaustausch hier im Blog.

Gemeindeübernimmt

Heute fand ich im Briefkasten die (vermutlich) letzte Hauswurfsendung der Kauferinger Mitte zu der morgigen Wahl. Auf der Rückseite des von Helmut Kraus verantworteten Flyers äußert sich Klaus Bühler „in eigener Sache“ zu dem angeblich „reißerisch“ aufgemachten Artikel. Er wolle „die Rolle der örtlichen Presse im Wahlkampf andeuten“. Nun, wer erwartet, dass Bühler irgendwelche publizistischen Missetaten aufdecken würde, wird enttäuscht: Die Fakten bestreitet er nicht. Hätte in dem Text irgendeine auch nur vermeintlich falsche Tatsachenbehauptung gestanden, so hätte Bühler vom Kreisboten ja auch eine Gegendarstellung verlangen können. Diese hätte sogar noch in dieser Woche, also vor der Wahl erscheinen können. Im Blatt war aber keine solche. Amüsant ist, dass Bühler selbst den Begriff „reißerisch“ in Gänsefüßchen setzt, „Gegendarstellung per Hauswurfsendung“ weiterlesen

Verwählen Sie sich nicht!

Endspurt: Am Sonntag wird in Bayern kommunalgewählt. Falls Sie nicht schon gebriefwählt haben, noch ein Hinweis zu einem verbreiteten Missverständnis: Häufeln ist nur ratsam, wenn man damit leben kann, dass die Stimmen für einen schlecht gelisteten Wunschkandidaten (weibliche Version bitte mitdenken) am Ende doch einem nicht so genehmen Frontmann zufallen. Wie auch mir erst durch die Diskussionen in den Kommentarspalten richtig klar wurde, besteht die einzige Methode, einen vermutlich chancenreichen Bewerber, den man nicht will, nicht doch noch zu unterstützen, darin, dass man überhaupt niemanden auf seiner Liste wählt.

Gebe ich beispielsweise dem netten Kandidaten Josef drei Stimmen und dem Kandidaten Norbert keine, weil ich den auf keinen Fall im Gemeinderat sehen will, werden zunächst der Liste, auf der beide stehen, drei Stimmen gutgeschrieben. Aus dem Verhältnis der addierten Stimmen aller Kandidaten dieser Liste zu den Gesamtstimmen sämtlicher Listen ergibt sich dann, „Verwählen Sie sich nicht!“ weiterlesen