Sind Blogger käuflich?

Nein, ich interessiere mich nicht für Kooperationen mit Unternehmen, jedenfalls nicht in dem Sinn, in dem es hier gemeint ist. (Natürlich sind Verlage auch Unternehmen, und Firmen, die Kundenzeitschriften herausgeben, sowieso. Aber die unten stehende Grafik kann man nur so verstehen, dass Blogger gerne bereit seien, sich vor einen Werbekarren spannen zu lassen.)

Nicht einmal jeder elfte Blogger legt Wert auf Unabhängigkeit? „Sind Blogger käuflich?“ weiterlesen

Akkordcontent

Werden Studentenjobs auch heute noch in Papierform ans Schwarze Brett gepinnt? Scheint so. Und der Stundenlohn ist kaufkraftbereinigt auch bestenfalls frühe Achtziger: 8 Euro.

Moment mal: Stundenlohn? Stimmt gar nicht. Es ist ja ein Stücklohn für Leute, die es schaffen, Stunde für Stunde 300 Wörter rauszuwürgen. Mit Cut&Paste geht deutlich mehr, ohne Cut&Paste ist das unmöglich, jedenfalls wenn man selbst recherchieren und diesen Ausstoß kontinuierlich erbringen muss, um auf das avisierte studentische Zubrot von 400 Euro zu kommen.

Natürlich geht es nicht um Journalismus, nur um Content-Massenproduktion im Akkord. Leider verstopft der Infomüll, der bei so prekären Produktionsbedingungen zwangsläufig entsteht, die Suchmaschinen, und er verführt die Dumpfnasen, die auf solche Jobangebote hereinfallen, dazu, sich das Zeug im Web zusammenzuklauen, vielleicht bei Bloggern, womöglich auch bei Profi-Journalistinnen.

Das Gute ist: Man braucht den Jungunternehmer, der sich mit so einer antisozialen Geschäftsidee unter dem poststalinistischen Namen „Kombinat für digitale Medien UG“ selbständig gemacht hat… „Akkordcontent“ weiterlesen

Neulich im Tragikomödienstadl

Es ist einfach nur traurig, was Hass aus Menschen macht: Die einen erfinden und streuen bösartige Gerüchte über ihre Feinde. Die anderen denken sich Verbalinjurien aus. Dritte entwickeln sich zu Prozesshanseln, die wegen jeder Petitesse vor Gericht ziehen — zum Beispiel um sich von dem Verdacht reinzuwaschen, sie hätten ihre Gedanken auf mädchenhaft roséfarbenem Papier ausgedruckt, obwohl nachweislich andere schuldig waren an dem für jeden aufrechten Macho unerträglichen Fauxpas. Manchen Typen reicht eines dieser drei Werkzeuge nicht: Sie wechseln nach gusto zwischen Ehrabschneiderei, Mobbing und Hanseltum. Andere niederzumachen, wird ihnen zum Lebensinhalt, das Internet zum Lebensraum, die Camouflage zur Lebensart. Gegen ihre so miesen wie billigen Tricks hilft kein Reputation Defender.

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