Nr. 1 lebt!

Steve Jobs, das muss angesichts der vielen Nachrufe mal erwähnt werden, ist noch nicht tot.

Interessant ist, dass es vor allem große Abonnementblätter wie Süddeutsche, Welt und Frankfurter Rundschau sind, die ihre Titelseiten heute riesig und teils gekonnt boulevardesk mit Jobs aufgemacht haben, während die echten Boulevardprofis wohl davon ausgehen, dass das Thema ihrer Zielgruppe ziemlich am allerwertesten… …Windows-PC vorbeigeht.

Den Vogel (lat.: anas gutenbergensis) schießt mal wieder die vom Apple-Virus befallene Redaktion der SZ ab: Aufmacher, Seite 3, Wirtschaftsaufmacher, Wirtschaftskommentar. Nach Ansicht der Feuilletonisten, denen man die Reportageseite freigeräumt hat, war auch die erste KillerAPPLEikation der Computergeschichte, Visicalc, das Werk von „Stevie Wonder“ Jobs. Falsch. Es war Dan Bricklin mit seiner Firma Visicorp. Die Garage gehörte nicht Jobs‘ Eltern, sondern seinen Adoptiveltern. Der „erste Rechner mit graphischer Oberfläche und einer Maus“ war auch nicht der Mac, sondern der Xerox Star, der zweite war Apples Lisa, der Mac war Nummer drei. Am Niedergang von Apple zwischen 1985 und 1997 waren nicht nur John Sculley und Gilbert Amelio beteiligt, sondern ganz maßgeblich auch der Deutsche Michael „Mike the Diesel“ Spindler; Amelio war es, der für Jobs den Platz freimachte.

Zumindest originell ist die Neudefinition von Cloud Computing als „in sich geschlossene Systeme der so genannten Wolken“. Als Apple-Nutzer hat das Unternehmen aus Cupertino mich nach Ansicht der Kollegen „mit seiner iCloud  … schon fast vollständig vereinnahmt“. Seltsam nur: Ich nutze die iCloud gar nicht – und bisher bemerke ich keine Versuche, mich von Amazon, Google und anderen fernzuhalten. Aber wahrscheinlich haben die Seite-Drei-Autoren einfach bessere Quellen als ich.

 

 

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