9/11-Theorien? Nicht schon wieder!

Aus gegebenem Anlass habe ich auf Google+ mal versucht, darzulegen, warum die von 9/11-Ungläubigen gestellten Fragen bezüglich AA Flight 77 (also des Pentagon-Crashs) naiv sind.

Der Spiegel hat in der Tat die Antworten vor fünf Jahren gegeben. … Ich verstehe aber durchaus, dass die komplexen physikalischen Prozesse, die beim Aufprall eines Flugzeugs auf ein massives Gebäude ablaufen, nur mit einer gewissen naturwissenschaftlich-technischen Vorbildung nachvollziehbar sind.

Vereinfacht gesagt: Die Karosserie eines Flugzeugs, von der einer Cruise Missile ganz zu schweigen, hat nicht die Masse, um einem Stahlbetonkomplex wie dem Pentagon ernsthaft etwas anzuhaben. Damit die Dinger überhaupt abheben können, werden sie so leicht wie nur möglich gebaut und nur so massiv, dass sie den Belastungen in der Luft standhalten.

Die Kraft, die beim Aufprall wirkt, kommt also nicht von der Masse des angespitzten dünnwandigen Hohlkörpers, den ein Flugzeug nun einmal darstellt, sondern von dessen negativer Beschleunigung: dem abrupten Abbau der Fluggeschwindigkeit auf Tempo Null.

Zuerst zerlegt es den Bug. Dieser wird zwischen dem nachdrückenden Rumpf und der noch weitgehend intakten Mauer zerfetzt. Deshalb ist es logisch, dass er gar nicht tief ins Gebäude eindringen konnte: Die Teile müssen je nach Aufprallwinkel nach oben oder zur Seite weggesprengt worden sein.

Bis die Tragflächen die Mauer erreichen, hat es einen Teil des Rumpfs schon ein Stück weit ins Gebäude gedrückt. Folge: Die Flügel knicken zum Rumpf hin ab, reißen ab und werden zerfetzt, während sich die massiveren Triebwerke ins Mauerwerk bohren. Da sich in den Flügeln Tanks befinden, wird im Moment ihres Aufpralls eine Wolke aus Kerosin freigesetzt. Da beim spontanen Abbau der Bewegungsenergie Wärme entsteht, verdampft genug von dem Sprit, um ein entzündliches Gemisch entstehen zu lassen. Erst diese Explosion hat genug Gewalt, um ein großes Loch in den Beton zu reißen, in das der Rest der Maschine eindringen kann.

Man darf also nicht annehmen, dass ein Flugzeug Spuren am Gebäude hinterlassen würde, als sei Tom beim Versuch, Jerry zu fangen, durch eine Holztür geknallt. Solche Scherenschnitt-artigen Spuren gibt es nur in Comics.

Ach ja: Dass eine Überwachungskamera, die nur ein Foto pro Sekunde schießt, einen solchen Moment verpasst, ist kein Wunder. Ein Jet mit 900 km/h Reisegeschwindigkeit legt in einer Sekunde 250 Meter zurück.

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