Vorige Woche bekam ich Post von einem Dirk aus Vlotho – ein C4-Umschlag mit der Dezember-Ausgabe des Wirtschaftsmagazins Euro. Der Absender wünschte mir viel Spaß beim Lesen. Diese Woche bekam ich die gleiche Post, nur war der Absender ein Reinhard aus München.
Inzwischen ergab eine Rückfrage bei diesem Dirk (Namensvetter eines seriösen, im Südwesten der Republik tätigen Pressesprechers, was die anfängliche Verwirrung noch vergrößerte), dass er das Heft bei eBay versteigert und schon vor der Bezahlung abgeschickt hatte. Der Auktionssieger benutzte meinen Namen und meine Adresse, nur der User Account hieß anders als mein echter. Es war ein furchtbar lustiges Wortspiel mit meinem Namen. Haha.
Ich hätte jetzt nichts dagegen, wenn irgendwer Dinge für mich ersteigert, die ich gebrauchen kann, sofern er sie auch bezahlt. Dummerweise brauche ich dieses Heft nicht, schon gar nicht doppelt, und das Bezahlen scheint mein selbst ernanntes Alter ego auch vergessen zu haben.
Keine Ahnung, was dieser geisteskranke Mensch im Schilde führt und was womöglich noch auf dem Postweg ist. Klar ist aber, dass er sich strafbar gemacht hat. Solche Fälle von Identitätsfälschung kommen immerhin so häufig vor, dass ebay für Betroffene eine fertige Anleitung bereithält, der zu entnehmen ist, dass es sich um Verstöße gegen § 269 StGB handelt.
Da der Vollidiot, der solche Aktionen für lustig hält, hier wahrscheinlich mitliest: Die Strafanzeige ist erstattet, die Rechtsabteilung von ebay eingeschaltet. Ich bin ich solchen Dingen humorlos. Unbeteiligte Dritte Leute zu schädigen, nur um mich zu ärgern, geht gar nicht – selbst wenn es nur um ein paar Euros geht.
Allen netten Leuten, die meinen, ich hätte bei ebay etwas ersteigert, das sie anbieten, sei gesagt: Ich zahle schnell – und möchte nicht, dass sie etwas zur Post geben, bevor sie das Geld haben. Seien Sie bitte bei jedem anderen vermeintlichen Käufer, dessen wahren ebay-Namen sie noch nicht kennen, ebenso vorsichtig, auch wenn die Person nachweislich existiert und genauso vertrauenswürdig erscheint wie ich.
Erst Geld, dann Ware, ohne Ausnahme!
Sie sind der oder die 1917. Leser/in dieses Beitrags.
Das Problem ist, daß die Polizei das überhaupt nicht versteht. Die kennen nur per Phishing gehackte Accounts. Bei mir hatte jemand mit meinem Namen und Adresse einen Ebay-Account angelegt und dann fleißig eingekauft und nicht bezahlt. Die Polizei meinte dauernd, mein E-Mail-Account wäre gehackt worden – nur war das überhaupt nicht mein Account.
Allerdings kann man bei Ebay sperren lassen, daß sich jemand einen weiteren Account mit den eigenen Daten anlegen kann. Nur kann man danach selbst auch nichts mehr am account ändern (Telefonnummer z.B.) und man muß natürlich einen Ebay-Account haben.
Ebay hat heute bestätigt, dass sie den Fake-Account „frotzlehaus“ gesperrt haben und jetzt, wie Du es beschreibst, niemand mehr einen Account auf meinen Namen anmelden kann, ohne dass ich gefragt werde, ob ich es bin.