Visuelle Legasthenie…

…nennt Hans-Eberhard Hess, langjähriger Jury-Chef von Pressefoto Bayern, die Manie von Redakteuren, ihre Zeitungsartikel mit irgendwelchen Fotos zu dekorieren.

Ein schönes Beispiel dafür lieferte gestern die SZ unter der Headline „Bezahlen für Bayern“:

 

So hatte Berlins parteiloser Finanzsenator Ulrich Nußbaum darüber geklagt, dass „die Berliner über ihre Stromrechnungen 370 Millionen Euro zur Förderung erneuerbarer Energien“ bezahlen und somit „Solaranlagen in Bayern subventionieren“ müssten, „die Hauptstadt erhalte im Gegenzug nur 25 Millionen Euro aus der Energieförderung“. Nur geht das aber den Finanzsenator überhaupt nichts an. „Visuelle Legasthenie…“ weiterlesen

Erschütternd: Klimawandel in der SZ

Die Versicherer leiden unter den Kosten von Naturkatastrophen. So weit nichts Neues. Die Süddeutsche schafft hierzu aber mal wieder eine klassische Text-Bild-Schere: Die Überschrift und die Unterzeile widmen sich dem Klimawandel, gegen den die Versicherer durch kluge Lobby-Arbeit vielleicht ankämpfen könnten. Das Foto hat aber so-was-von-gar-nichts damit zu tun. Gegen Erdbeben ist jede Regierung und damit jede Assekuranz machtlos. Auch ich bin erschüttert – über so viel Dummheit im Dienst oder auch über diesen „visuellen Analphabetismus“, wie Hans-Eberhard Hess das nennt.

SZ erfindet neues Porsche-Modell

SZ vom 26. April 2012, Wirtschaftsteil

Wussten Sie schon? Porsche hat einen neuen Flitzer. Laut SZ von heute scheint es sich um ein Modell namens „SE 911“ zu handeln, das in China schon rumfährt und überhaupt nicht porschig ausschaut.

Tja, Ahnung von Autos müsste man haben. Wer die Buchstabenfolge „Porsche SE 911“ googlet, findet rasch eine Bloomberg-Meldung aus China, die tatsächlich mit diesem Foto dekoriert ist. Es steht aber nicht in der Bildunterschrift, es zeige einen Porsche. Nur im Lauftext kommt der String vor. „Porsche SE“ ist dabei der offizielle Firmenname, „SE“ steht für die Europäische Aktiengesellschaft; das erwähnte Auto ist der ganz normale, bekannte Neunelfer. Wie in Teilen der angelsächsischen Wirtschaftspresse üblich, wird die komplette Firma der Typenbezeichnung wie ein Adjektiv vorangestellt, also hieße es analog „Ford Motor Co. Fiesta“, „Daimler AG Mercedes CLS 500“ oder „Volkswagen AG Golf IV“.

Porsche baut übrigens tatsächlich einen neuen Flitzer. Er wird Macan heißen.

So sieht es auf Hacker’s Desktop aus?

Für mich sieht das, was das Handelsblatt hier zeigt, eher nach der Werkstatt eines Service-Technikers aus, der sich auf ältere Apple-Geräte spezialisiert hat. Oder braucht man ein Oszilloskop, um in fremde Datennetze einzudringen?