Warum im IBM-Rechenzentrum fast jemand hätte ertrinken können

Attacken aus Armonk

aus highTech 5/1990

Drastische Gewinneinbrüche zwingen den US-Computerriesen IBM zum Abholzen alter Unternehmensstrategien. Mit einem Geflecht weltweiter Kooperationen und einer technologischen Großoffensive will der Konzern jetzt den Anschluss an die Zukunft sichern.

Ertrunken ist zum Glück niemand. Das war aber auch die einzige Nachricht, mit der sich die Großrechnerspezialisten der IBM nach diesem Malheur noch trösten konnten. Ansonsten standen sämtliche Mitarbeiter des regionalen Hauptquartiers in Los Angeles an diesem Januarfreitag des Jahres 1990 da wie begossene Pudel. Ein Schwall von 150 Kubikmetern Wasser hatte nach einem Rohrbruch vier von der IBM genutzte Büroetagen in dem 45stöckigen Wolkenkratzer überflutet. Das Peinliche daran für den größten Computerhersteller der Welt: Die Überschwemmung war auf die vorsintflutliche Klimatisierung der hauseigenen Rechner zurückzuführen, denn die Maschinen werden – wie zu Pionierzeiten der EDV-Industrie – noch immer mit Leitungswasser gekühlt.

Auch ohne den Rohrbruch von L.A. steht den Topmanagern von IBMs Amerika-Division derzeit das Wasser bis zum Hals. „Warum im IBM-Rechenzentrum fast jemand hätte ertrinken können“ weiterlesen

Warum Medizintechnik vor 20 Jahren Hoffnung machte

Titelgeschichte highTech 2/1990

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Operation Krankenhaus

Hinter den Mauern altehrwürdiger Krankenanstalten wird derzeit kräftig aufgeräumt. Die Integration von modernster Informations- und Medizintechnik soll nicht nur den Patienten zugute kommen, sondern auch dem Hospital 2000 zur Wirtschaftlichkeit verhelfen. „Warum Medizintechnik vor 20 Jahren Hoffnung machte“ weiterlesen

Welchen Ärger es beim Bau des Eurotunnels gab

aus highTech 12/1989


Wegen planerischer Nachlässigkeiten droht eines der spektakulärsten technischen Großprojekte dieses Jahrhunderts, der Bau des Bahntunnels unter dem Ärmelkanal, unbezahlbar zu werden. Verbissen kämpfen die Ingenieure um die Vollendung ihrer Mammutröhre. „Welchen Ärger es beim Bau des Eurotunnels gab“ weiterlesen

UJF in der CW

Beiträge von Ulf J. Froitzheim in der…

…COMPUTERWOCHE Nr. 15 vom 08.04.1988 über „perfekte“ Software

Nobody is perfect

SAN FRANCISCO (CW) – Ein höchst eigenartiger Rechtsstreit beschäftigt derzeit ein amerikanisches Bundesgericht im Staat Kalifornien: Der Softwarehersteller International Microcomputer Software Inc, (IMSI) will vom Kadi schriftlich haben, daß der Konkurrent Word Perfect Corp. kein Recht habe, pauschal alle Produktbezeichnungen mit der Endung „Perfect“ schützen zu lassen. Auslöser der Auseinandersetzung war ein Brief der Word-Perlect-Geschäftsleitung an die IMSI-Manager, in dem letztere ultimativ aufgefordert wurden, den Namen Ihres Produkts „Page Perfect“ zu ändern, da er zu sehr an „Word Perfect“ und „Data Perfect“ erinnere. Vorerst bleibt die inkriminierte Software unter ihrem bisherigen Namen auf dem Markt – das Gericht wird erst Anfang 1989 über den Fall entscheiden. Bei dem Prozeß geht es wohlgemerkt nicht darum, ob nur perfekte Software auch den Namen „Perfect“ tragen darf. Dann nämlich hätte wohl kein Hersteller das Recht, seine Ware so zu taufen. Es sei denn, sein Name wäre Nobody…

„UJF in der CW“ weiterlesen

Geklauter Kosename

Kolumne über das Copyright auf IBMs Spitznamen „Big Blue“

Kein Journalist kann wohl so dreist sein, daß er an Chuzpe nicht noch von Marketiers übertroffen werden könnte. Beste Chancen auf den ersten Preis dürfen sich jene PR-Strategen ausrechnen, die sich nicht entblödeten, neben spröden Produktnamen wie “ES/93708″ oder “PS/2 50Z” sogar die Bezeichnung “Big Blue” als Warenzeichen schützen zu lassen. Aber halt: Kann man denn überhaupt Urheberrechte an etwas geltend machen, das man selber gar nicht erfunden hat? Leider ist über die Entstehung von “Big Blue” nichts bekannt. War es ein Anwender, den ein Hüne von Verkaufsgenie im blauen Nadelstreif tief beeindruckt hatte, war es eine Putzfrau, die gerade ihres ersten Computers ansichtig wurde (“Oh, what a big blue monster!”) oder ein Fachredakteur der ganz alten Garde, den (natürlich absurde) Assoziationen zu George Orwell bewegten?

Man kann sich jedenfalls vorstellen, was nun passiert: Findige DV-Pensionäre werden versuchen nachzuweisen, daß die Wortschöpfung vom “Großen Blauen” auf ihrem Mist gewachsen ist. Da steht uns sicher der eine oder andere Copyright-Prozeß ins Haus – vorausgesetzt, die Ansprüche sind noch nicht verjährt. Interessante Perspektive: Siemens müßte sich schleunigst zum Kadi bequemen, um die Kosenamen “Elektrobank” und “Datasibirsk” patentieren zu lassen, Christian Schwaz-Schilling seine Rechte an “Mr. Blackpenny” sichern Helmut Kohl seine Birne und die Formel “in dieser unserem Lande” unter Naturschutz stellen lassen. Last, not least hätte die IBM keine andere Wahl, als sich mit Hollywood anzulegen: Vergangenes Jahr erschien ein Tiefsee-Filmepos mit dem Titel ”The Big Blue“.

Ein Verleiher, der so offenkundig unerlaubte Werbung für den DV-Giganten macht, gehört doch wohl wirklich bestraft!

Erschienen in der COMPUTERWOCHE Nr. 22/1989.