Es ist doch immer wieder schön, wenn man sich eine nicht ganz mehrheitsfähige Meinung gebildet hat, diese so bescheiden wie beharrlich vertritt – und plötzlich ganz überraschend ein Prominenter auf den Plan tritt, der viel weiter geht, der viel radikaler denkt, der viel stärker pointiert und polarisiert.
Deshalb bin ich Jörg Häntzschel und der Süddeutschen Zeitung dankbar, dass sie im Feuilleton der Printausgabe (wenn auch leider nicht auf der Aufmacherseite) einen Fünfspalter mit der Headline „Google ist das Äquivalent zur Kommunistischen Partei“ publiziert haben: ein Interview mit Jaron Lanier, einem amerikanischen Intellektuellen, Künstler und Unternehmer, der schon im Cyberspace unterwegs war, als die so genannten Digital Na(t)ives unserer Tage noch nicht mal am analogen Schnuller genuckelt haben. Den ersten Text über ihn bekam ich vor 20 Jahren „Digital-naiver Maoismus“ weiterlesen