Kollgein B., bitte ins Computermuseum!

„Wie ein Retter brachte Jobs ein Jahr später (1998) den iMac auf den Markt, der erste Computer, dessen Rechner im Bildschirmgehäuse steckte, ein buntes Ei.“

Süddeutsche Zeitung, 16. August 2010, Wirtschaft, Seitenfüller-Rubrik „Starke Marken“

Ohne auf sprachliche Holprigkeiten eingehen zu wollen (das möge bitte der geschätzte Kollege Hermann Unterstöger im Sprachlabor erledigen):

Kann es sein, dass jemand zwar weiß, dass Steve Jobs 1985 gegen John Sculley den Kürzeren zog, aber nicht mitbekommen hat, dass es damals einen Computer gab, der Macintosh hieß und zwar kein Ei war, aber den „Rechner“ im Bildschirmgehäuse hatte? So wie die etwas unförmigere Lisa zuvor?

Und hat die SZ (wenn sie schon ahnungslose Jungkräfte mit Beiträgen betraut, die noch lebende Zeitzeugen der Grufti-Generation jenseits der 49 aus dem Ärmel schütteln würden) denn kein Archiv mehr? Oder wenigstens einen Webanschluss, den die Schreiber zum Recherchieren nutzen dürfen, etwa in einem der vielen virtuellen Computermuseen? Das wäre vielleicht hilfreich für all jene KollegInnen, die ohne jede Spezialisierung ressortübergreifend alle Themen wegschreiben müssen, die so anfallen bei der Zeitung.

Ach nee, sich vor dem Schreiben schlau zu machen kostet Zeit, ist also zu teuer für die arme SWMH. Newsrooms mit Redakteuren in Massenhaltung wurden ja nicht eingeführt, um die Zeitung besser zu machen, sondern deren Produktion billiger.

Sie sind der oder die 1946. Leser/in dieses Beitrags.

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