Verwirrt von PIN, Chip & Magnet

Dem „Sicherheitsrisiko Magnetstreifen“ (auf der ec- oder Maestro-Card) widmet sich der SZ-Wirtschaftsteil heute. Gute Idee eigentlich. Technisch hat der Kollege aber den Überblick verloren. So lässt er sich darüber aus, dass die Zahlung per Geheimzahl an der Kasse „sicher“ gegen Skimming sei, weil dies über den Chip der Karte funktioniere. Das Problem für den Kartenbesitzer sind aber gar nicht die Kassen (dabei geht es ausschließlich um Sicherheit für den Händler), sondern die Karten selbst. Jede Karte, auch die mit Chip, hat nun mal zusätzlich auch den Magnetstreifen drauf. Und der hat alle Daten drauf, die der Gangster braucht.

Solange man den Streifen nicht mit einem starken Magneten unbrauchbar macht, lässt er sich per Skimming auslesen, etwa an einem manipulierten Geldautomaten. Sicher wären erst Karten, die nur noch einen Chip, aber keinen Magnetstreifen mehr haben. Übrigens kann ein Laie auch überhaupt nicht erkennen, mit welchem Verfahren das Terminal an der Ladenkasse arbeitet. Anders als der Autor meint, besagt der Umstand, dass ein Laden ein Terminal mit PIN-Eingabe hat, noch lange nicht, dass dabei der sichere Chip verwendet wird. Das PIN-Verfahren funktioniert auch mit vielen älteren Lesegeräten, die nur den Magnetstreifen lesen können.

Wenn schon ein Finanzredakteur das nicht blickt, woher sollen dann normale Bankkunden wissen, was Sache ist?

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