Hat ein Blog zum Onlinejournalismus wirklich noch gefehlt? Eines, das von einem jungen Mann betrieben wird, der erst im vergleichsweise hohen Alter von 25 Jahren zum Profi in diesem Sektor wurde (nachdem er zwei Jahre zum Spaß gebloggt hatte)?
Stephan Dörner (Nicknames: Hackmeck oder doener), unlängst vom Handelsblatt zum Wall Street Journal gewechselt, ist dieser Meinung. Und dann liefert er bei Versuch, seine Meriten ins rechte Licht zu rücken, so etwas ab (Zoomen bringt nichts, in Chrome bleibt der Text verdeckt):
Dass seine freundliche Erwähnung bei Virato irgendetwas aussagt, das auf eine Relevanz von Döners Dörners neuem Blogs schließen ließe, ist für eine Lebenslüge wohl zu klein, aber eine Selbsttäuschung ist es allemal. Diese Blogchart ist so simpel gestrickt, dass sie die Zahl der Retweets und Gefälltmirs durch die Zahl der Posts teilt. Wer einmal eine gute Resonanz erzielt hat, tut also gut daran, die Füße für den Rest des Monats still zu halten, damit er nicht durch ein paar weniger gesharete Beiträge seine Chartposition versaut.
Der Kollege hat übrigens im Oktober sehr fleißig losgelegt und dann vom 17. November bis zu seinem One-Hit-Wonder am 12. Dezember keinen Mucks mehr geschrieben und sich danach bis Jahresende nur noch einmal zu Wort gemeldet, eine Woche danach. Eines der drei Blogposts vom 19. Dezember war selbstreferentiell: Er hatte just die Reaktionen auf den Text der Vorwoche zum Inhalt.
Tja, so geht das, wenn man sich wichtig machen möchte: Hätte Dörner kontinuierlich gebloggt, gäbe es nichts zu bejubeln.
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