Wussten Sie, dass nicht nur Unterhosen und Parfüm (hier bitte lieber nicht weiterdenken über die denkbaren Duftnoten) unter dem Namen Bruno Banani verkauft werden, sondern sogar Schnurlostelefone? Es gibt eines, das sieht besser aus als manches von bekannten Original-Marken und ist sehr billig – 19,95 Euro bei Ebay.
Aber bestellen Sie das Ding lieber nicht. Erstens: Es wird zwar als DECT-konform verscherbelt, das Mobilteil lässt sich aber nicht an beliebige DECT-Basisstationen anschließen. Zum Beispiel erkennt es den DECT-Sender von Fritzboxen nicht. Zweitens hat sich der Lieferant gerade als Musterbeispiel für Kundendesorientierung geoutet. Sprich: Der Kunde steht bei dieser Firma im Mittelpunkt, also allen mitten im Weg und soll sich gefälligst trollen.
Die besagte Firma, die das vermeintliche Schnäppchen in der Bucht verhökert, tritt als „Favorio“ auf, heißt aber Hatraco (für Hamburg Trading Company) und arbeitet leider nicht so, wie man das von seriösen Firmen kennt. Bei Ebay wurde (und wird) das Telefon als „NEU“ beworben. Geht man aber auf die Hatraco-Website und wählt den Shop „Favario“ aus, liest man verblüfft, dass es sich um einen Vertriebskanal für B-Ware handelt. Sprich: Die Ware befindet sich zwar im Originalkarton, aber darf zum Beispiel aus einer Retoure stammen. Das Telefon wurde also mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit schon von einem anderen Kunden ausprobiert und – vermutlich nicht grundlos – zurückgeschickt. Auf diesen Grund für den Schnäppchenpreis wird in der Ebay-Offerte nicht hingewiesen.
Das ist aber noch nicht das Peinlichste für Hatraco und nicht der wichtigste Grund, weshalb sich nicht nur die Manager der Marke Bruno Banani überlegen sollten, mit wem sie Geschäfte machen, sondern auch die Otto-Gruppe. Der Hamburger Versender hatte unter einem den Endverbrauchern gegenüber verdeckten Namen („Havauxes“) die Lizenz für die telekommunikative Bananenware Typ „D400 Jupiter“ erworben. Wie kommt ein Otto-exklusives Produkt zu Hatraco? Offenbar verramscht Hatraco die Otto-Retouren via Ebay.
Und wenn man dann eben als Endverbraucher feststellt, dass das Gerät sich nicht mit einer handelsüblichen DECT-Basis verbinden will, scheitert man…
1. an der in der Anleitung genannten 01805-Hotline, denn die ist abgeschaltet,
2. an der völlig ahnungslosen Dame, die sich unter einer Telefonnumer aus der Mail von Favorio meldet (sonderbarerweise unter „Philips Favorio“ versandt; ist etwa Philips der Hersteller dieses Murks-Geräts?) und bittet, eine Mail zu schicken,
3. an der Person, die diese Mail beantwortet und folgenden Textbaustein zum Besten gibt, den sich jeder stationäre Händler gerne in Gold einrahmen darf:
Guten Tag,
vielen Dank für Ihre Nachricht.
Da wir kein Fachgeschäft sind, können wir Ihnen Ihre Frage leider nicht beantworten.
Wir würden Ihnen empfehlen beim Hersteller nachzufragen oder im Internet nachzuschauen. Dort finden Sie sicherlich eine Antwort auf Ihre Frage.
Sollten Sie feststellen, dass das Telefon defekt ist, setzen Sie sich bitte nochmal mit uns in Verbindung.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung.
Herzliche Grüße
Ihr Philips-Favorio-Team
_______________________________________
Philips-Favorio-Shop
c/o Hatraco GmbH
Peutestraße 53
20539 HamburgTel.: +49 (0) 40 22 630 707
Fax: +49 (0( 40 22 630 733
E-Mail: philips@favorio.com
Home: www.hatraco.de
USt-IdNr.: DE 230134238
HRB 87821 AG Hamburg
Geschäftsführer: Kai Vollrath
4. an der Dame, die sich unter der Telefonnummer aus der zweiten Mail meldet und zwar keinerlei Verständnis dafür hat, dass man sich von solchen Schnoddrigkeiten als Kunde verarscht fühlt, aber immerhin weiß, dass dieses Telefon mit Fritzboxen nicht kompatibel ist, was freilich für sie kein Anlass ist, in die Produktbeschreibung bei Ebay eine Warnung einzufügen, dass das Telefon nur mit der mitgelieferten Basisstation sicher funktioniert. Die Information, wer denn der ominöse Hersteller sei, beantwortete sie übrigens ernsthaft mit „Bruno Banani“ – und ließ sich nicht erklären, dass diese Firma nur mit Unterhosen und Lizenzen handelt.
Und 5. an der Telefonistin bei Bruno Banani, die wegen einer Messe (die fürs Management eines kundendesorientierten Unternehmens natürlich wichtiger ist als Kundenanrufe) keinen Ansprechpartner vermitteln konnte, der weiß, wer der Hersteller ist.
Dass es anders geht, zeigt ein vorbildlicher Händler hier:
Bleibt also nur, dem Nicht-Fachhändler die Retoure zu retournieren und sich zu merken, wen man als Kunde künftig ignoriert:
– Bruno Banani wegen Versagens in der Markenpflege
– Otto wegen einer Nach-mir-die-Sintflut-Mentalität
– Favorio aus demselben Grund
– Alle anderen Onlineshops, die von Hatraco betrieben werden, egal wie renommiert die Marke sein mag, weil sich kein Kunde einen so miserablen, desinteressierten „Service“ bieten lassen sollte.
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Dieses Verhalten von Favorio Hatraco kann ich nur bestätigen.
Da sich das Angebot bei Ebay aber derzeit massiv verringert, scheint sich das ja mittlerweile rumgesprochen zu haben,
Hochmut und in diesem Fall Kundenunfreundlichkeit kommt ja immer vor dem Fall !
Mit HATRACO / Favorio habe ich ebenfalls sehr schlechte Erfahrungen gemacht: Ein Samsung Galaxy S7 wurde als Vorführgerät verkauft. Laut Beschreibung: “Der Artikel ist eine Rücksendung oder ein Vorführgerät. Der Artikel hat Gebrauchsspuren, die die Funktion nicht beeinträchtigen!”
Lieferumfang: Galaxy S7, Ladegerät, Bedienungsanleitung.
Das Paket beinhaltete dann ein „Reiseladegerät“ mit nur 1.0 A statt 2.0 A welches überhaupt nicht zum Samsung Galaxy S7 gehört und auch nicht die Schnellladefunktion unterstützt. HATRACO / Favorio kauft diese minderwertigen Ladegeräten in großen Stückzahlen ein und pocht darauf, dass der Kunde es nicht merkt oder sich deshalb nicht beschwert.
Wie mir Samsung Deutschland mitteilte, hätte eine entsprechende Abweichung vom Original angegeben sein müssen und ist sonst rechtlich nicht zulässig.
Antwort von Favorio:
„Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir Ihnen in diesem Fall keine Nacherfüllung anbieten können, da im Lieferumfang lediglich ein Ladegerät aufgeführt ist, dabei aber kein spezifisches Modell genannt wurde“.
Daraufhin wurde ich vom Verkäufer ignoriert und für weitere Gebote / Käufe bei ihm blockiert. Das dürfte eigentlich schon alles sagen, wenn dort so mit Stammkunden umgegangen wird, die seit Jahren dort einen nicht unerheblichen Umsatz generieren.
Gesetzliche Grundlage aus meiner Sicht § 434 BGB:
(1) Die Sache ist frei von Sachmängeln, wenn sie bei Gefahrübergang die vereinbarte Beschaffenheit hat. Soweit die Beschaffenheit nicht vereinbart ist, ist die Sache frei von Sachmängeln,
1. wenn sie sich für die nach dem Vertrag vorausgesetzte Verwendung eignet, sonst
2. wenn sie sich für die gewöhnliche Verwendung eignet und eine Beschaffenheit aufweist, die bei Sachen der gleichen Art üblich ist und die der Käufer nach der Art der Sache erwarten kann.
Hier wurde eine Abweichung nirgendwo erwähnt. Das beiliegende Ladegerät eignet sich ebenfalls nicht für die gewöhnliche Verwendung (Schnellladen) und weist nicht die Beschaffenheit auf (kein original S7 Ladegerät und nur 1.0 A statt 2.0 A) wie bei Sachen der gleichen Art üblich.
Abgesehen von der rechtlichen Sachlage ist das Verhalten des Verkäufers in keinster Weise ein angemessener Service gegenüber einem Stammkunden. Der Geschäftsführer dieses Ladens, Kai Vollrath, war für mich leider nicht erreichbar. Viele weitere eBayer/Innen berichten in negativen Bewertungen von ähnlichen Fällen. Doch der Status als Powerseller wird ausgenutzt. So dürfen negative Bewertungen erst 7 Tage nach Erhalt der Ware abgegeben werden. Und der Verkäufer übt Druck aus, in dem er eBayer sperrt, wenn diese eine negative Bewertung abgeben. Das heißt hier wird sich in das Bewertungssystem eingemischt. Alles andere als Loyalität und Professionalität!
FINGER WEG VON HATRACO / FAVORIO!