Abgezockt mit PR-Brief und Tarifsiegel

Über den dpa-Ableger News aktuell segelt mir soeben eine Pressemitteilung ins Haus, die hoffentlich keine Redaktion verwurstet.

Verbreitet wurde der digitale Waschzettel im Auftrag einer von starken Schrumpftumsraten geprägten schwedischen Telefongesellschaft, die mir schon wiederholt unangenehm aufgefallen ist – nicht nur, weil ihren Werbeheinis keine sozialverträglichere Eselsbrücke zum Memorieren ihrer Call-by-call-Vorwahl eingefallen war als ein Unfallopfer, dem an einem Fuß sämtliche Zeh’n und am anderen Fuß zwei Zeh’n amputiert worden waren.

Diese Null-Zehen-drei-Zehen-Firma brüstet sich also nun damit, sie sei mit einem Tarifsiegel ausgezeichnet worden:

Bestnote „sehr gut“ für die 0 10 13
Tariftipp vergibt Tarifsiegel an die Sparvorwahl „Abgezockt mit PR-Brief und Tarifsiegel“ weiterlesen

Sie rufen innerhalb unserer Bürozeiten an

„Dies ist die Sprachbox von 0228 37 66 31. Bitte sprechen Sie nach dem Signalton.“

Ansage auf der Nummer des „BPjM Service-Telefons“, also der Hotline der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien, während der Kernarbeitszeit dieser Behörde (Freitag, 12:25 Uhr).

„Tuuut … tuuut … tuuut … tuuut … tuuut …tuuut … tuuut …tuuut … tuuut …tuuut … tuuut …tuuut … tuuut …tuuut … tuuut …tututututututututututut

Frei- und anschließendes Besetztzeichen auf der Haupt-Rufnummer der BPjM während der Kernarbeitszeit dieser Behörde (Freitag, 12:29 Uhr).


Aus meinem Archiv: DAB

Die Süddeutsche widmet heute ihre komplette Medienseite dem verkorksten Versuch, das Digitalradio DAB mit dem Zusatz „Plus“ doch noch durchzusetzen („Das große Wellenbrechen“).

Eine schöne, kritische Aufarbeitung eines Projekts, das bei mir ein déja vu auslöst. Dass DAB ohne realistischen „Business Case“ aufgesetzt wurde, ist so gar nicht neu.

Die Telekom pennt nicht

Soso, Google – das Unternehmen, das ungeniert Landkarten mit zehn Jahre alten Fotos ins Internet stellt und neue Bundesstraßen auch nach zwei Jahren noch nicht zur Kenntnis nimmt, ist wach, aber die Telekom schläft?

Was für ein schönes Vorurteil, Herr SZ-Kollege und Google-Fan! Dummerweise war die Telekom – so wenig man sie mögen muss – schon vor zwei Jahren an dem Thema dran, jetzt kommt die praktische Umsetzung.

Nachzulesen in der brandeins 9/2009: „Die Telekom pennt nicht“ weiterlesen

Ich muss unbedingt…

…meinen URL auf meinen AB sprechen!